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Lerntipps der Schulpsychologie-Bildungsberatung

Lernen ist Strategiesache (PDF)
16 Lernschritte zur Reflexion und Verbesserung der eigenen Lernstrategie
(Auszug aus F. Sedlak: Lernen ist Mentalitätssache)

Auskünfte über weitere Lernhilfen der Schulpsychologie-Bildungsberatung erteilen die schulpsychologischen Beratungsstellen in ganz Österreich und die Abteilung Schulpsychologie und Bildungsberatung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung.

Tipps und praktische Merksätze zur Steigerung der Lernfähigkeit

  1. Teile die Aufgaben so ein, dass jeder Tag ungefähr mit dem gleichen Lernaufwand belastet ist!
  2. Lerne ökonomisch: nicht in letzter Sekunde, nicht unregelmäßig, nicht ununterbrochen, ohne Pause, nicht nur das Angenehme oder das, was du ohnehin schon gut beherrscht!
  3. Mache einen Überblick über deine Lernzeit pro Woche:
    a) Jeder Gegenstand sollte mindestens einmal pro Woche gelernt werden.
    b) Die für dich schwierigen Gegenstände sollten öfter als die anderen gelernt werden.
  4. Mache die Aufgaben unter Zeitdruck - so trainierst du für den Schularbeitsstress!
  5. Zwischen den einzelnen Lernphasen musst du immer eine Pause einschalten, damit sich die beiden Lernvorgänge nicht gegenseitig beeinträchtigen.
  6. Lerne möglichst unähnliche Gegenstände hintereinander!
  7. Wenn du in ein kleines Heft den Lehrstoff der vergangenen Woche einträgst, für jeden Gegenstand also kurz notierst, was durchgenommen wurde, dann gewinnst du einen wertvollen Überblick, z.B. für den Stoff der nächsten Prüfung oder Schularbeit.
  8. Wenn du richtig lernst, hast du dir auch eine Belohnung verdient. Deine Eltern können dich dabei unterstützen.
  9. Andere (z.B. deine Eltern) können auf verschiedene Weise helfen:
    a) Sie können deine Aufgaben kontrollieren.
    b) Sie können kontrollieren, ob du richtig gelernt hast.
    c) Sie können mit dir lernen.
    d) Sie können deine persönlichen Probleme mit dir besprechen.
    e) Sie können kontrollieren, ob du alles und ohne Lücken in der Schule mitgeschrieben hast, ob deine Hefte ordentlich geführt sind.
    Mach mit ihnen aus, wo welche Hilfe notwendig ist!
  10. Überleg einmal, wozu die einzelnen Lerngegenstände gut sind:
    was du eigentlich in Geschichte, Geographie, Naturgeschichte usw. lernen solltest! Nur wenn du überzeugt bist, dass der einzelne Gegenstand auch wertvolle und interessante Seiten hat, wirst du echte Lernerfolge darin haben.
  11. Lift-Prinzip oder Bergsteiger-Prinzip: Zum wahren Erfolg führt kein Lift! Man muss schrittweise vorgehen, sonst wird man mutlos. Man darf nicht gleich eine schwere Kletterroute wählen, sondern zunächst einmal die Bergstraße. Setze dir zunächst kleine Ziele - und wachse mit deinen Erfolgen!
  12. Fitness-Prinzip: Wer körperlich fit sein will, muss dauernd trainieren! Dabei müssen jene Körperpartien am meisten trainiert werden, die es am notwendigsten haben. Wer in der Schule fit sein will, sollte ebenfalls laufend trainieren. Jeder Gegenstand sollte mindestens einmal pro Woche gelernt werden, und die Gegenstände, in denen man eher schwach ist, sollten intensiver und öfters in der Woche gelernt werden!
  13. Schreibtisch-Prinzip: Wenn du einen Schreibtisch mit sechs Laden hast, wirst du dann zwei Fächer voll stopfen und die Übrigen leer lassen? Nein, denn das wäre völlig unsinnig! Mache es ebenso mit deinen Aufgaben! Du hast sechs Tage zur Verfügung. Vermeide, dass einige Tage überbelastet sind und andere wieder ohne Belastung bleiben! Teile dir deine Aufgaben und Pflichten gleichmäßig auf!
  14. Krimi-Prinzip: Wenn du zwei Kriminalromane hintereinander liest, wirst du vielleicht die Täter verwechseln. Du wirst vielleicht nicht wissen, welcher Täter zu welchem Roman gehört. Ebenso ergeht es jemandem, der zwei sehr ähnliche Lernfächer hintereinander durchnimmt. Dies verwirrt und hemmt das Gedächtnis.
    Versuche daher, in deinem Lernnachmittag möglichst viel Abwechslung zu bringen!
    Lerne möglichst unähnliche Lernstoffe hintereinander!
  15. Badewannen-Prinzip: Man kann in eine Badewanne nicht unbegrenzt Wasser einlaufen lassen. Irgendwo muss das Wasser wieder ablaufen. Ebenso ist unsere Aufnahmefähigkeit nicht unbegrenzt. Neuer Stoff braucht Platz. Belaste dein Hirn daher nicht mit Unwesentlichem, sondern konzentriere dich auf das Wesentliche!
  16. Wanderpfad-Prinzip: Wenn man einmal durch eine Wiese geht, dann wird sich das Gras wieder aufrichten. Wenn man es aber mehrmals tut, und zwar nicht nur an einem Tag, sondern einige Tage hintereinander, dann wird sich der Weg abzeichnen, den man gegangen ist. Ebenso ist es beim Lernen. Damit sich ein Stoff richtig einprägen kann, musst du ihn öfters lernen und wiederholen. Und zwar nicht nur an einem Tag, sondern einige Tage hintereinander.
  17. Oasen-Prinzip: Wenn ein Wanderer in der Wüste am Zusammenbrechen ist und er sieht eine Oase vor sich, dann wird er noch einmal alle Kräfte zusammennehmen, um zu diesem Ziel zu gelangen. Mache es ebenso beim Lernen! Manchmal will man einfach aufhören und kann nicht mehr weiter. Dann stelle dir dein Ziel vor oder versuche, ein Ziel zu finden, auf das du hinarbeitest und für das du lernst!
  18. Schaufenster-Prinzip: Schaufenster von Kaufhäusern sind meist sehr eindrucksvoll gestaltet. Sie sind nicht nur übersichtlich, sondern enthalten auch wichtige Effekte, verschiedene Farben, verschiedene Anordnungen usw. Mache es ebenso mit deinem Heft oder mit deinem Buch! Jede Seite, die du lernen sollst, ist wie ein leeres Schaufenster. Bringe durch Unterstreichen mit verschiedenen Farben Ordnung in die Seite und mache sie dadurch interessanter!
  19. Fahrschul-Prinzip: Wer nur am Stadtrand fahren gelernt hat, wird recht unsicher sein, wenn er zum ersten Mal im Stadtzentrum fahren muss. Ebenso geht es dir, wenn du den Lernstoff nur durchliest, wenn du dir keine Prüfungsfragen stellst oder Probeschularbeiten durchführst. Versuche daher, beim Lernen die Prüfungssituation zu imitieren!

Mit Ruhe, Methode und Einsatzkraft wird jede Aufgabe leichter geschafft

Zwanzig Fragen und Antworten zum besseren Lernen
(Aus F. Sedlak: Schule? Ja, bitte!)

Stichwort "Ruhe" = Arbeitsförderliches Aktivierungsniveau
Innere Ruhe macht einem "aufnahmefähig" beim Lernen und "wiedergabefähig" bei Prüfungen. Daher sind die folgenden Fragen wichtig. Eltern sollten die Antworten als Impulse ansehen und dem Alter ihrer Kinder entsprechend einsetzen.

Wie entspanne ich mich richtig?
Hier gibt es viele Möglichkeiten: Z.B. autogenes Training, ein Verdauungsspaziergang nach dem Mittagessen, ein kurzes Nachmittags-Nickerchen, Pausen machen, Musik hören zum Abschalten für zwischendurch, eine Kurzgymnastik beim offenen Fenster und vieles andere mehr.

Wie kann ich für den Erholungsausgleich sorgen?
Jede einseitige Belastung sollte vermieden werden. Alles, was beim Lernen über-strapaziert wird, sollte in der Freizeit geschont werden (also nicht nur lesen, lesen, lesen, sondern sich auch bewegen, etwas anhören usw.). Versuche, einen gleichmäßigen Tagesrhythmus zu finden ohne zu große Leerläufe oder nächtliche "Lern-Exzesse".

Wie kann man Überlastungen vermeiden?
Rechtzeitig mit dem Lernen beginnen, nicht alles bis zum letzten Moment aufsparen; kleine Portionen lernen; kein zu strapaziöses und zeitlich aufwändiges Freizeitprogramm wählen usw.

Wie viel Schlaf ist notwendig?
Das Schlafbedürfnis ist individuell verschieden. Schlafzeit, Schlaflänge und Schlaftiefe sind dann richtig, wenn der allmorgendliche Start in die Schule nicht mit hängenden Augenlidern und dösigem Kopf vollzogen wird.

Welche Ernährung ist am günstigsten für das Lernen?
Jede ausgewogene Ernährung mit ausreichenden Eiweißstoffen und Vitaminen, eine Ernährung, die nicht einseitig belastet, einen schweren Magen erzeugt; Müslis und Vollkornprodukte bewähren sich auch besonders beim Frühstück (als Langzeit-Energieversorger), Fruchtsäfte (als Muntermacher).

Wie kann man Angst bekämpfen?
Am besten, indem man die Prüfung das sein lässt, was sie ist: Eine Feststellung des Wissensstandes; weiters, indem man das Lernen nicht zum "Um und Auf" des Lebens macht, den Lernerfolg zur Grundbedingung für die positive Zuwendung; indem man die Folgen, die eine negative Prüfung haben kann, ruhig abschätzt, sich aber doch im Großen und Ganzen positiv darauf einstellt und vieles andere mehr.

Wie bleibt man bei der Prüfung ruhig?
Hier können einige Maßnahmen helfen: Bei mündlichen Prüfungen durch Wiederholen der Frage den "ersten Schock" überwinden; bewusst tief durchatmen und bewusst die Schultern locker fallen lassen und sich sagen: "Ich bin ganz ruhig"; nochmals nachfragen, wenn man die Frage nicht richtig verstanden hat; bei schriftlichen Prüfungen zunächst einen Überblick gewinnen und dann mit der leichtesten Aufgabe beginnen (Terrain gewinnen, d.h., möglichst viel erledigen), die Instruktionen möglichst genau durchlesen, sich genügend Zeit für eine Korrektur lassen usw.

Was ist, wenn die Prüfung schief geht?
Kein Drama daraus machen, sondern Verbesserungsmöglichkeiten (durch Zusatz-prüfungen bzw. Wiederholungsprüfungen etc.) überlegen, eine Analyse des Misserfolgs machen (Wie kam es zu dem Versagen?) und dementsprechende Maßnahmen setzen, z.B. kurzfristige Nachhilfe; bei größeren Schwierigkeiten Überlegungen über die weitere Vorgangsweise (Schulbahnwahl etc.) anstellen.

Stichwort "Methode" = Lernstrategien
Durch eine richtige Methode kann sowohl die Lernfähigkeit als auch die Prüfungsleistung gesteigert werden. Deshalb sind die folgenden Fragen und Antworten sehr wichtig. Eltern sollten diese Impulse mit ihren Kindern besprechen.

Wie wiederholt man am besten?
Nach jedem Lernvorgang sollte eine kurze Pause eingelegt werden, dann kann eine kurze Wiederholung sinnvoll sein. Sehr wertvoll sind Wiederholungen vor dem Schlafengehen, der gelernte und wiederholte Lernstoff kann sich "in Ruhe" einprägen und wird nicht durch andere Inhalte überlagert. Weiters sollte – als Faustregel – alles, was man gelernt hat, noch dreimal in der Woche wiederholt werden, weil man sonst sehr schnell wieder vergisst. Auch in der folgenden Woche sollte das Gelernte noch ein- bis zweimal wiederholt werden. Am besten hält man sich an das Bild einer Stiege, bei der jede Stufe auf der vorherigen aufbaut: Auch wenn man etwas Neues dazu lernt, fängt man mit der Wiederholung des bisher Gelernten an.

Wann lernt man am besten?
Am besten lernt man nach Erholungspausen, es ist aber auch eine Frage des persönlichen Energieverlaufs (die meisten Menschen erleben in den frühen Nachmittagsstunden ein Energietief), wie man sich die günstigste Lernzeit einteilt. In den frühen Morgenstunden sollte man eher nur bereits Gelerntes auffrischen bzw. sich für die Prüfung "anwärmen", indem man den Stoff kurz durchblättert. Die Abendstunden eignen sich wohl zum Lernen, die späteren Stunden jedoch am besten (siehe oben) zum Wiederholen. Eine zu angestrengte Lerntätigkeit in den späteren Abendstunden verscheucht den Schlaf und ist daher nicht günstig.

Wo lernt man am besten?
Am günstigsten ist ein ruhiger Raum (egal, ob man sich darin allein befindet oder mehrere Personen anwesend sind), es sollte dafür gesorgt sein, dass auf der Arbeitsfläche keine ablenkenden Gegenstände bzw. Materialien vorhanden sind (z.B. interessante Comic-Hefte, Kassettenrecorder mit Disco-Musik usw.), der Raum sollte gut beleuchtet und durchlüftet sein. Ein Lernen in der typischen Liegehaltung, wie man sie in Filmen über das antike Rom oft sehen kann, eignet sich nicht, da hier die Aufmerksamkeit sehr schnell absinkt.

Wie lernt man am besten?
Man kann alleine, gemeinsam, laut sprechend, leise, schriftlich oder mündlich lernen und vieles andere mehr. Das beste "Wie" hängt ab vom Lernstoff, vom Interesse, vom Stadium des Lernens (z.B. ist das Abprüfen am besten gemeinsam vorzunehmen, während die Einprägearbeit beim Erlernen eines Stoffes besser allein geschehen kann). Grundsätzlich lernt man dann am besten, wenn man mit "ganzer Kraft" beim Lernen dabei ist, d.h., je frischer und interessierter der Lernende ist, desto effektiver ist das Lernen.

Wie kann man sich selbst abprüfen?
Eine gute Möglichkeit besteht darin, dass man sich Fragen aus dem Stoffgebiet zusammenstellt und auf einzelne Kärtchen schreibt. Diese Kärtchen werden gemischt und man zieht dann eine Prüfungsfrage und versucht, sie schriftlich oder mündlich zu beantworten. Diesen Prüfungsquiz kann man auch unter Einsatz eines Kassettenrecorders veranstalten, man liest die Frage auf Band und auch die Antwort und hört sich nachher beides an. Ebenso wertvoll ist ein gegenseitiges Abprüfen, wobei Mitschüler wesentlich strenger und auch informierter sind als Eltern (in den meisten Fällen). Probeprüfungen, bei denen man auch unter Zeitdruck bestimmte Aufgaben bearbeitet, erwiesen sich als besonders wertvoll, weil sie auf den "Ernstfall" vorbereiten.

Wie plant man weitere Schritte?
Zunächst wird eine Lernpause bzw. Erholung angesetzt, wenn man eine Arbeit erledigt hat. Dann allerdings sollte man sich einen Überblick über die nächsten anfallenden Aufgaben verschaffen. Das ist deswegen wichtig, damit man nicht "zu viel zusammen-kommen lässt", damit man rechtzeitig mit der Lernarbeit beginnt.

Wie viel lernt man am besten?
Zunächst ist es günstig, sich einen Überblick zu verschaffen, dann sollten kleinere Portionen vorgenommen werden. Wie viel man auf einmal "bewältigt", hängt von der Schwierigkeit des Stoffes und der jeweiligen Tagesverfassung des Lernenden ab. Lässt man sich nicht zu lange Zeit mit dem Lernen, dann können die einzelnen "Lernbissen" klein genug sein, drängt jedoch die Zeit, dann müssen größere Lernportionen "verarbeitet" werden. Jedenfalls sollte man nur so lange und so viel lernen, dass man konzentriert und frisch dabei bleiben kann. Ein müdes und unaufmerksames, geistesabwesendes Hinein-starren in ein Buch oder Heft ist ineffektiv.

Stichwort "Einsatzkraft" = Förderung aufgabenbezogener Motivation
Ohne eine gewisse Überzeugung, dass man fähig ist, seine Probleme zu lösen, dass man es schon irgendwie schaffen wird, können auch leichtere Aufgaben kaum bewältigt werden. Deshalb ist die Selbstüberzeugung besonders wichtig, aber es ist auch der tatsächliche Lerneinsatz notwendig. Die besten Lerntricks helfen nicht, wenn dahinter nicht ein gewisses Engagement steht, die Lernstrategien umzusetzen. Deshalb sollten die Eltern die folgenden Impulse grundsätzlich mit den Kindern überlegen und dort, wo Schwierigkeiten anstehen, auf Lösungen hinarbeiten.

Wie kann man sich am besten für das Lernen motivieren?
Die beste Motivierung besteht darin, dass man den Lehrstoff als nützlich erkennt. Das heißt, je sinnvoller man eine Aufgabenstellung erleben kann, desto einsatzbereiter ist man wahrscheinlich. Selbstverständlich kann eine Aufgabe dennoch schwer fallen, hohe Anforderungen stellen, aber das Wissen, wozu man dieses oder jenes lernt oder üben soll, hilft bei der Überwindung der Lernbarrieren. Wenn die Frage "Wozu das Ganze?" keine Antwort findet, dann muss man zu einer Notlösung greifen, in der Form der Feststellung "wenn – dann": Das heißt, wenn ich dieses oder jenes erledigt habe, dann gibt es diese oder jene positiven Konsequenzen. Das kann in einem weiten Ausblick die Bewältigung der Schulstufe sein, das können unbeschwerte Ferien sein, die verlockend "winken", das kann aber auch eine zwischenzeitliche Belohnung sein, die man sich selbst gibt, wenn man sich genügend beim Lernen angestrengt hat.

Wie kann man "mit Hirn" lernen?
Unser Hirn lernt am besten, wenn man nicht mehreres nebeneinander und zugleich zu tun versucht; außerdem muss man die verschiedenen Zugangsmöglichkeiten für Informationen berücksichtigen, die so genannten Sinneskanäle. Mit Hirn lernen heißt daher, die Augen einzusetzen, die Ohren einzusetzen, die Sprechwerkzeuge zu verwenden und eher in kürzeren Abschnitten, aber dabei konzentriert, scharfsinnig, "ganz bei Sinnen" zu sein.

Wie kann man "mit Hand" lernen?
Man soll nicht nur mit Hirn, sondern auch mit Hand lernen, d.h., möglichst viele Anwendungsmöglichkeiten zu dem vorhandenen Lernstoff entdecken, praktische Beispiele auch durchführen, üben, wo es möglich ist, nach Veranschaulichungen z.B. durch Skizzen und anderes suchen. Es gilt die Regel, dass man sich akustisch vieles merkt, noch mehr optisch und am meisten dann, wenn man selbst etwas praktisch durchexerziert hat.

Wie kann man "mit Herz" lernen?
Nicht nur mit Hirn und Hand, sondern auch mit Herz muss gelernt werden. Das heißt: Man muss am Lernstoff etwas Positives entdecken können, das "Essen muss schmecken", sonst schmeckt es bitter wie eine Arznei. Mit anderen Worten: Man muss versuchen, sich den Lernstoff "schmackhaft zu machen". Bei einigem guten Willen kann man an jedem Lernstoff irgendetwas Interessantes, Brauchbares bzw. Wertvolles entdecken.

Wie kann man Hemmungen gegen das Lernen abbauen?
Zunächst muss man überprüfen, ob zu große Erwartungen bestehen (z.B. niemals Fehler machen, nur lauter "Sehr gut" im Zeugnis, alles muss ganz leicht von der Hand gehen usw.). Solche illusionären Erwartungen führen nur zu Enttäuschungen, aber auch ein "Zweckpessimismus" ist nicht anzuraten. Ist man nämlich überwiegend negativ eingestellt, dann verringert sich auch die Wahrscheinlichkeit einer positiven Leistung. Man muss grundsätzlich an den Erfolg glauben können, wenn man seine Fähigkeiten und Fertigkeiten einsetzt. Manchmal entmutigt auch ein "Riesengebirge" an Lernstoff, das sich nach und nach aufgehäuft hat (vor allem, wenn man bis dahin "unerlaubte Schul-ferien" gemacht hat); hier hilft nur die Taktik "Schritt für Schritt", man wird jene Lernstoffteile auswählen, die am wichtigsten sind, um die man sich am meisten kümmern muss. Lernhemmungen können auch in inneren Konflikten begründet sein oder in Erschöpfung und Müdigkeit. In diesen Fällen muss das, was belastet, geregelt und gelöst werden bzw. eine Erholung und ein Energieaufbau ermöglicht werden.

Weitere Informationen über die Broschüre "Schule, ja bitte!" und andere Broschüren der Schulpsychologie-Bildungsberatung unter www.schulpsychologie.at bzw. über den Publikationen-Shop des Bundesministeriums.

Keine Angst vor schlechten Noten!

Impulse zur Prüfungsvorbereitung und Bewältigung von Prüfungsangst

Angst nicht einreden, aber auch nicht ausreden!
Mit jeder Prüfung verbindet sich eine gewisse Spannung und Aufregung. Je mehr man diesen Zustand als natürlich empfindet, desto besser kann man die Nervosität akzeptieren und in gewisser Weise Oberhand gewinnen. Eltern tun daher ihren Kindern nichts Gutes, wenn sie ihnen die Angst vor der Prüfung ausreden wollen. Manche Dinge bekommen erst dadurch ungeheure Ausmaße, dass wir sie in der Phantasie zu Schreckgespenstern machen.
Eine Prüfung ist eine Prüfung. Es handelt sich nicht um eine Aburteilung. Der Tag der Wiederholungsprüfung ist nicht der "Jüngste Tag".

Mögliche Folgen überlegen!
Panikhandlungen kommen dadurch zustande, dass etwas Unerwartetes eintrifft. Deshalb soll man sich Folgendes klar überlegen: Was ist, wenn die Prüfung nicht klappt? Die Antwort ist von Fall zu Fall verschieden. Im einen Fall wird dadurch eine Wiederholung der Klasse notwendig, im anderen Fall ist das Aufsteigen trotzdem, wenn auch mit einem schlechteren Zeugnis, möglich. Es geht nie um ein "entweder die Prüfung bestehen, oder es ist alles aus", sondern es geht auf jeden Fall weiter, auch wenn die Prüfung schief geht.

Zuneigung zusichern!
Jedes Kind sollte wissen, dass es unabhängig von Noten und Leistungen von den Eltern geliebt wird. Es ist gerade an diesem Tag wichtig, sich nicht nur zu denken: "Das versteht sich ja ohnedies!" – sondern es auch auszusprechen.

Anstrengungen belohnen, nicht Erfolg!
Der Erfolg bei der Prüfung darf nicht alleiniger Maßstab sein. Auch beim Olympischen Denken zählen nicht nur der Erfolg, sondern auch die Anstrengung und der Einsatz.

Ausreichend Energie tanken!
Eine anstrengende Prüfung bedeutet auch einen Energieverzehr. Deshalb ausreichend (nicht zu viel und nicht zu wenig) schlafen und ausgiebig frühstücken. Auch wenn man glaubt, vor Aufregung nichts hinunterzubringen.

Aufwärmen statt aufregen!
Vor einer Prüfung soll man nichts mehr Neues lernen, weil dieser Stoff sich nicht mehr setzen kann und sich unter Umständen der Einprägungsvorgang störend auf die Wiedergabe von bereits gut gelerntem Stoff auswirkt. Besser ist es, "den Motor aufzuwärmen", d.h., kurz noch einmal den Stoff durchblättern, ohne sich noch etwas einprägen zu wollen.

Ein Ventil für Angst und Erregung finden!
Wenn eine bedrohliche Situation auf uns zukommt, sei es nun eine echte Gefahr für Leib und Leben oder eben "nur" eine Prüfung, dann wird der Körper in Alarmzustand versetzt. Energien werden mobilisiert. Diese Energien sind aber nur sinnvoll, wenn wir uns körperlich entweder durch Flucht oder Angriff gegen eine Gefahr wehren müssen; sie können sonst eher zu einer Unruhe im Körperhaushalt führen. Deshalb soll man, wenn man Angst bzw. Aufregung spürt, zu Hause versuchen, diese Mobilisierung des Körpers durch Kniebeugen und andere Übungen wie z.B. Joggen am Stand usw. abzuführen. Während der Prüfung hilft ruhiges, tiefes Durchatmen.

Nicht künstlich dämpfen!
Zur erfolgreichen Prüfungsbewältigung gehört ein bestimmtes Aktivierungsniveau. "Das Kind soll nicht mit dem Bade ausgegossen werden", d.h., es sollen keine Beruhigungsmittel eingenommen werden. Sie reduzieren nicht nur die Angst, sondern auch die Aktiviertheit (= die für eine bestimmte Leistung natürliche Spannkraft und Aufmerksamkeit).

Mut machen!
Die Eltern sollen ihre Kinder an frühere Problemsituationen erinnern, die sie erfolgreich bewältigt haben.

Miteinander statt Gegeneinander!
Es kann den Kindern auch helfen, wenn die Eltern zugeben, dass es ihnen auch schon so ergangen ist.

Positive Einstimmung!
Wie die Prüfung ausgehen wird, weiß man nie. Wenn man sich bemüht, dann ist Erfolg wahrscheinlicher als Misserfolg. Deshalb nicht schon vorher alles schwarz malen und negative Situationen geistig heraufbeschwören. Immer mit einer gewissen Zuversicht die Dinge an sich herankommen lassen.

Wissen und Wert unterscheiden!
Wissen ist wertvoll, aber der Wert des Menschen geht weit über sein Wissen hinaus! Daher immer wieder deutlich vor Augen halten: "Eine Prüfung misst mein Wissen, aber nicht meinen Wert als Mensch! Ich bin für mich, aber auch für meine Eltern, Bekannten und Mitschüler usw., wertvoll – mit oder ohne bestandene Prüfung!"

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Letzte Aktualisierung: 8. April 2019